In knapp 4 Minuten weißt du, wie du sinnlosen Beziehungskonflikten im Alltag keine Chance mehr gibst!

Spannung liegt in der Luft. Obwohl es in deiner Beziehung in letzter Zeit echt mal harmonisch verlaufen ist. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche steht eigentlich der wohlverdiente Feierabend vor der Tür. Doch irgendwie fallen dir ständig Dinge rund um dich herum auf, die dich so richtig ankotzen:

Der Müll in der Küche ist am übergehen, die Wäschetruhe sieht aus, als würde sie jeden Moment explodieren und obwohl du dir die Woche vorgenommen hast Sport zu machen, war wieder kein Platz dafür. Allgemeine Unzufriedenheit und Frust macht sich in dir breit.

Und dein Partner ist ja auch noch da: im Prinzip ist es egal was oder wie er es gerade tut, du findest 100%ig einen Grund darüber zu meckern.

Und aus einer Mini-Diskussion darüber, wo welches Kaffee-Häferl hin platziert wird, entwickelt sich rasend schnell ein riesiger, aufgeblasener Konflikt, der in richtigen Beziehungsdramen enden kann. Angefangen von dem Gefühl nicht genug Liebe vom anderen zu bekommen, bis hin zu irrationalen Beschuldigungen, Vorwürfen und sogar Verletzungen, die du im Nachhinein bereust. Vielleicht beschließt einer von euch beiden sogar kurzer Hand seine sieben Sachen zu packen…

Nachdem es so richtig gekracht hat, dir vor lauter Ärger heiß aufgestiegen ist und Türen geknallt sind, wird die beste Freundin angerufen, und das eigene Leid wird beklagt. Was für ein Elend!

Spulen wir dann einen Tag nach vorne, ist die Welt dann überraschenderweise wieder vollkommen in Ordnung und du fühlst dich, gemeinsam mit deinem Partner, ausgeglichener denn je.

Was ist passiert?

DIE GROSSE VERSÖHNUNG DANACH 😉 Die Wogen haben sich rasch wieder geglättet und es läuft mit euch beiden sogar besser als je zuvor…

Möglicherweise ein Trugschluss?

Ähm naja bis sich das Gefühl die „Ruhe vor dem Sturm“ wieder schleichend breit macht und bei noch so einer banalen Gelegenheit aus eine Mücke wieder ein Elefant gemacht wird, und es wieder so richtig kracht.

Aber willst du das echt wirklich?

Natürlich nicht, wir spüren schließlich, dass uns das Ganze gar nicht gut tut, schließlich fließt unsere Energie in diesen scheinbar sinnlosen Streit.

Doch irgendwie scheinen wir es zu BRAUCHEN, sonst würden wir solche Situationen nicht immer wieder selbst herauf beschwören.

Wenn du gerade ein Déjà-vu hast, ist es gut möglich, dass sich ein unbewusstes Muster in deine Beziehung eingeschlichen hat, das davon lebt, dass immer wieder „Leid“ in Form von aufbrausenden Emotionen hochkommt.

Wie du ein eingeschliffenes „leid-forderndes“ Beziehungsmuster eindeutig erkennst

– du sagst einem Partner verletzende Dinge, die dir im Nachhinein leid tun – oder du wirst selbst beleidigt und dann aber gleich mit Aussagen die so richtig ins Herz treffen.

– Flucht in Affairen, obwohl der eigentliche Partner aufrichtig geliebt wird.

– regelmäßig wiederkehrende Konflikte gefolgt von Versöhnung.

– einer von euch beiden sucht ständig nach Problemen, die es zu bewältigen gibt.

– Leid ist ein Thema in der Herkunftsfamilie. Auch wenn es schon lange zurück liegt wurden leidvolle Geschichten bis jetzt nicht aufgelöst  (zB. Schicksalsschläge, Verlust geliebter Menschen, schreckliche Erlebnisse im Krieg…)

– jemand von euch beiden tut sich schwer in der Beziehung Gefühle zu zeigen und benutzt die Konflikte als Ventil.

– Leid verbindet euch beide. Ihr habe ähnliche Erfahrungen durchlebt oder kennt das Gefühl zu leiden nur zu gut. Somit ist geteiltes        Leid, halbes Leid.

Wie du das leidvolle Muster Schritt für Schritt beseitigst

  •  Sei nicht zu selbstkritisch

Es ist ganz natürlich, dass sich solche eingespielten Muster bei uns ungefragt einschleichen. Im Endeffekt liegt ihnen eine POSITIVE ABSICHT zugrunde:

Sei es unsere Verlassensängste zu mildern indem wir unseren Partner provozieren um zu testen, ob er auch zu uns seht; oder sei es einfach um Gefühle im Alltag wahrzunehmen, die woanders keinen Platz finden. Gefährlich wird das Ganze erst dann, wenn wir uns ohnmächtig fühlen, die Konflikte immer mehr Raum einnehmen, uns die Energie rauben und wir uns im Endeffekt immer mehr von unserem Partner entfernen.

Der erste Meilenstein ist bereits jetzt getan, indem du das Muster bei dir oder deinem Partner erkannt hast.

  •  Bewerte dein Verhalten oder das deines Partners nicht

Im zweiten Schritt ist es wichtig, dein oder sein Verhalten nicht zu verurteilen, sondern den wahren Grund hinter dem Handeln zu verstehen.

  • eine Prise Humor schadet nie

Vielleicht gelingt es dir sogar das erkannte Muster mit einem Lächeln zu nehmen und nicht in gewohnter Weise darauf zu reagieren.

Denk zum Beispiel an eine Metapher die dir einfällt, wenn die Gefühle des anderen hoch gehen. Ein Freund von mir bezeichnet seine Freundin gerne als überlaufendes Häferl und auch sie kann mittlerweile drüber lachen.

  •  Für einen Streit braucht es immer zwei

Sobald du erkennst, dass dein Partner gerade in einem negativen Verhaltensmuster feststeckt, geh einfach aus der Situation und komm zurück wenn sich die Wogen geglättet haben.

  •  Steck nicht in deine Vergangenheit fest und habe kein Angst vor der Zukunft

Das einfachste Mittel um Gefühle aus der Vergangenheit nicht mit in die Gegenwart zu nehmen oder an Vorstellungen in der Zukunft festzuhalten ist das Leben im Moment, im Hier und Jetzt.

  •  Verändere den Fokus deiner Wahrnehmung

Vielleicht zieht dein Partner oder du Leid bewusst in euer Leben?

Nimm unter die Lupe welche Informationen ihr sucht oder mit welchen Menschen ihr euch umgebt. Zieht ihr euch zum Beispiel ständig düstere Romane oder Dramen im Kino rein oder trefft ihr euch gerne mit Menschen, die gerne zu richtig jammern? Dann verschiebt euren Fokus und euer Umfeld einfach bewusst ein bisschen hin zum Positiven. Umgib dich bewusst mit Menschen, denen es gut geht und die Herausforderungen meistern statt Probleme zu suchen.

Auf jeden Fall möchte ich dir gratulieren, denn allein dadurch, dass du diesen Artikel gelesen hast und dich mit versteckt ablaufenden Mustern beschäftigst, nimmst du ihnen bereits ihre KRAFT.

 

Fallen dir noch weitere Wege ein, das gegenseitige Aufschaukeln und das Leid in Beziehungen zu stoppen?

 

Sei bei dir- bleib bei dir

Michaela Forstik

 

 

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Marko Hamel
    10. Januar 2014 9:31

    Liebe Michaela,

    danke für diesen wunderschön geschriebenen, aufschlussreichen Artikel. Wie Du schreibst, spielt die Herkunftsfamilie eine wichtige Rolle.
    Das kann ich bestätigen. Ich habe bereits bei vielen Kindern die Erfahrung gemacht, dass sie über Drama, Streit und Provokation, Aufmerksamkeit und das Gefühl „da-zu-sein“ erreichen. Stellt sich dieses Muster als erfolgreich heraus, wird es in das Erwachsenenleben übernommen und sogar ausgeweitet – und führt zu Konflikten. Bei Kindern nutze ich gerne eine Musterunterbrechung, um das Kind aus der Situation zu holen. Da sich Situationen häufig wiederholen, habe ich die Chance ständig besser zu werden und im aufkeimenden Konflikt besser zu handeln. Dazu bereite ich mich vor. Ich gehe gedanklich nach dem Streit in die Situation zurück und schaue, welche konkrete Handlung von mir, (das Kind kann ich ja nicht direkt ändern) hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Nun überlege ich mir hier eine Alternativhandlung, zum Beispiel ein Kopfstand oder ein „auf der Stelle hüpfen“ – und führe diese später in der Situation aus. Und schon entwickelt sich der Konflikt in etwas Komisches und löst sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Kindern in einem Lachen auf. Der Streit ist beigelegt.

    Interessant wäre es dies mal unter Paaren zu testen. Frei nach dem Motto: „Ich bin dann mal raus aus dem Streit und mache statt dessen etwas Lustiges. Machst Du mit?“
    Ich bin der Meinung wir dürfen mehr Spaß haben: in der Familie, in Paarbeziehungen, ja sogar im ganzen Leben 🙂

    Alles Liebe,

    Marko

    Antworten
    • Lieber Marko!
      Sehr gerne, wieder ein genialer Kommentar von dir.
      Die Strategie, nachdem du ein Muster erkannt hast, sie in etwas Positives bzw. Komisches zu verwandeln finde ich gut, speziell im spielerischen Umgang mit Kindern. Somit wird eine „Überlagerng“ des jeweiligen Verhaltens bestimmt schnell erfolgen und greift auch nicht auf andere Situationen über.

      Einen Versuch, es mit viel Fingerspitzengefühl auch bei Erwachsenen zu versuchen, ist es auf jeden Fall wert.
      Der Kopfstand wird eine Herausforderung für mich aber du hast Recht, Spaß hab ich (oder der andere) auf jeden Fall damit 🙂

      Alles Liebe,
      Michaela

      Antworten
  • Marco Behrens
    10. Januar 2014 11:56

    Hi Michaela,

    eine weitere Möglichkeit ist es ganz offen und ehrlich mit seinem Partner über das erlebte/gefühlte zu sprechen.
    Wie du bereits geschrieben hast „Für einen Streit braucht es immer zwei“…und für die lösung gilt „Für eine lösung kann es mehr als nur einen Lösenden geben“.

    Das schweißt dann sogar noch mehr zusammen und man lernt seinen Partner besser kennen. Je besser man die Themen (Probleme) seines Partners kennt, desto mehr Verständnis kann man für diese(n) aufbringen. Dadurch gibt man dem Streit erst gar nicht den Raum, um zu entstehen.

    P.s.: Mach weiter so mit deinem Blog…mir gefällts! 🙂

    Liebe Grüße,
    Marco

    Antworten
    • Lieber Marco!
      Freut mich 🙂

      Auch ich empfinde es als Stärke und keinesfalls als Schwäche mit dem Partner über seine Probleme, Sorgen und eigenen Stressmuster zu sprechen- und wir können eine Menge von unserem Gegenüber über uns selbst lernen. Da ist es schon gut, wenn wir ab und zu so richtig zur Weißglut gebracht werden, wenn wir die Chance nutzen, ist es reine gratis Selbsterfahrung.

      Lg, Michaela

      Antworten
    • Lieber Marco!
      Aber genau DAS ist ja oft eine Ursache dieses Problems: eben NICHT über seine Gefühle sprechen zu können!!! 😉
      Deswegen funktioniert das ’so einfach‘ nun mal nicht – ohne Hilfe von Außen.
      LG Eva

      Antworten
  • Liebe Michaela,

    sehr schöner Beitrag und toller Blog. Das Thema Fokus (meine Absicht) setzen ist für mich einer der wesentlichsten Punkte. Wie du auch schreibst, was schauen wir uns eigentlich da an, im Kino, Fernsehen etc. Mit welchen Themen beschäftigen wir uns.

    Ich finde es sehr erschreckend wie viele Serien es im TV gibt, wo uns Tod, Mord, Waffen und Gewalt gehäuft gezeigt wird.
    Selbst im Nachmittagsprogramm oder in Reality Soaps werden uns Umgangsformen gezeigt, die meiner Meinung nach nicht gehen und gezeigt gehören. Kein Respekt, keine Achtung und keine wirkliche Liebe. Liebe verkauft sich wohl nicht. Das traurige daran ist doch, dass die Zuschauer denken, das ist normal und so muss ich auch handeln.

    Mach weiter so

    LG

    Matthias

    Antworten
    • Lieber Matthias!

      Danke für deine Meinung und dein motivierendes Feedback!
      Auch ich finde es beängstigend wie viele Menschen ihre Wahrnehmungsfilter einfach manchmal unbedacht allem öffnen, was das Programm im Tv und Kino gerade so bringt. Seit ich darauf achte, was ich bewusst lese und im Kino bzw. Fernsehen anschaue bin ich viel fröhlicher und gelassener. Das tägliche Gejammere und all das was auf der Welt NICHT funktioniert, kann auf Dauer schon ziemlich runter ziehen.
      Und wahre Liebe, da hast du recht, lebt von die kleinen, alltäglichen, schönen und wertvollen Momenten, die nur die zwei Menschen verstehen die sich ganz nahe sind.

      Liebe Grüße,
      Michaela

      Antworten

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