Die 7 häufigsten Anzeichen von Bindungsangst aufgedeckt

Der Bindungsangst endlich „Auf Wiedersehen“ sagen – In diesem Artikel findest du die oft versteckten Anzeichen von Bindungsangst und einen neuen (Durch)blick dafür, was du aktiv tun kannst!

Bindungsangst Auf Wiedersehen?!

Eigentlich müsste es doch heißen: auf nimmer Wiedersehen Bindungsangst…

Denn am liebsten würden wir diese Angst, die uns offensichtlich daran hindert glücklich zu werden, einfach löschen.

Doch da muss ich dich leider enttäuschen, denn wenn du bei dir oder bei anderen Anzeichen von Bindungsangst entdeckst, dann kannst du diese Angst nicht einfach verschwinden lassen.

Denn gut möglich, dass sie immer wieder kommt!

Aber die gute Nachricht gleich zu Beginn ist, du kannst sie verändern. Ja noch viel mehr, sie kann dich sogar dabei unterstützen endlich die Beziehung zu leben, die du dir wünscht!

Sie wird nicht von einen Tag auf den anderen Tag verschwinden, vielleicht bleibt sie sogar dein Wegbegleiter, aber sie kann deutlich weniger werden.
Du kannst lernen, mit ihr umzugehen, dich selbst zu beruhigen und noch viel mehr, dich neuen Beziehungen zu öffnen. Beziehungen von denen du selbst nicht dachtest, dass du sie jemals in der Form leben könntest.

Denn ja, du hast dieses Glück verdient.

Auch wenn Menschen mit Bindungsangst sich das selbst nicht glauben wollen!

Du hast Angst vor Beziehungen?

Vielleicht steckt hinter dieser Angst dein größtes Talent : nämlich eine total harmonische, balancierte, aufregende, vor Liebe nur so strahlende Beziehung – oder wie auch immer du es bezeichnen möchtest, zu leben.

Vorher solltest du jedoch wie ein Detektiv an die Sache heran gehen, und einmal erkennen wann und vor allem wie sich die Bindungsangst in deinem Leben zu Wort meldet.

Deshalb habe ich für dich, die häufigsten Anzeichen auf den Punkt gebracht – denn es ist nicht immer so offensichtlich wie wir glauben.

Denn manche Anzeichen würden sogar auf den ersten Blick das Gegenteil von „Ich habe eine Bindungsangst“ vermuten lassen 😉

Die 7 häufigsten Anzeichen von Bindungsangst

1) Das Thema „Beziehung“ ist ein ständiges Thema

Bei Menschen mit Bindungsangst wird einerseits der innige Wunsch nach einer Beziehung verspürt, doch andererseits wird stark rationalisiert, wenn es mit den Beziehungen mal nicht so läuft. Dann wird rasch davon gesprochen, dass man ja „eigentlich“ gar keine Beziehung möchte.

Übrigens stehen solche schwammigen sich teilweise wiedersprechenden Aussagen an der Tagesordnung.

Denn in der Sprache, spiegelt sich das innere Bild, das innere Mindset zu Beziehungen wieder. Und das lautet in etwa:

„Ich weiß nicht was und wohin ich will…
Denn wenn ich mich nicht festlege, muss ich auch nicht befürchten auf irgendeine Art und Weise enttäuscht zu werden.“

Ein trauriger Trugschluss, denn im Endeffekt enttäuschen wir uns selbst, indem wir uns unser eigenes Beziehungsglück nicht gönnen wollen.

2) Die oft versteckte Angst vor Nähe

Bindungsangst äußert sich nicht nur im Großen, also wenn zu innige Gefühle, Sex mit Gefühl (ein One-Night-Stand ist oft etwas anderes und weniger „bedrohlich“) oder ein gemeinsames Leben Angst machen, sondern auch im Kleinen.

Zum Beispiel:

Menschen, die Bindungsangst haben, können sich regelrecht beengt fühlen, wenn es zu typisch zwischenmenschlichen Gesten, wie zum Beispiel herzliche Umarmungen kommt. Dann haben sie das Gefühl, fast keine Luft mehr zu bekommen und schleunigst weg zu wollen.

Auch mit ernst gemeinten Komplimenten, können sie nur schwer umgehen.

3) Unmögliche bzw. unerreichbare Partner scheinen immer wieder ins Leben zu kommen

Es scheint nach Außen hin wie verhext, als ob Menschen, die Bindungsangst haben, einfach riesen Pech hätten. Und immer an die falsche Partner geraten. (weiblich wie männlich)

Mal ist der potentielle Partner verheiratet, mal ist er ein Workaholic, mal ist er ständig im Ausland unterwegs, mal geht er fremd, mal ist er nicht bereit für eine Beziehung und mal ist er vielleicht einfach nur langweilig.

Es kommt alles vor, von „Notlösungen“ weil man ja doch eine Beziehung möchte, sich aber nicht zu weit vor wagen möchte, bis hin zum Glauben an die große Liebe und Seelenverwandschaft, die aber aus verschiedenen Gründen immer wieder zum Scheitern verurteilt ist.

Im Endeffekt führt die Bindungsangst dazu, dass unbewusst Partner gesucht werden, die selbst gar keine Beziehung führen können bzw. zu weit entfernt sind oder genau das Gegenteil:

Partner, werden aus Kompromissgründen gewählt, weil es nicht so sehr schmerzen würde, wenn diese wieder weg wären.

Das ist für beide Seiten einfach nur schade.

4) Unterdrückte Gefühle, die schleichend immer wieder durchbrechen

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ …

Mach diesem Motto behandeln Menschen mit Bindungsangst ihre Gefühle. Sie wirken eher kühl und distanziert, wobei schon so etwas wie eine chronische Unzufriedenheit und Nervosität zu spüren ist.

Weil Gefühle, egal ob erwünscht oder unerwünscht einfach gelebt werden wollen.

Wenn ein Mensch mit Bindungsangst plötzlich aus heiterem Himmel bei einem Kinofilm oder einer herzlichen Szene zu weinen beginnt, dann ist das ein Beispiel dafür, wenn Gefühle dann doch plötzlich und dann aber in übertriebenem Maße durchbrechen.

5) Die spezielle Familienstory

Ganz oft steckt hinter der Bindungsangst eine spezielle Familienstory. Das muss jetzt auf keinen Fall etwas Gravierendes oder Schlimmes sein, vielmehr ist es oft so, dass Menschen mit Bindungsangst einfach selbst „Liebe geben“ und „Liebe nehmen“ nich vorgelebt bekommen haben.

Vielleicht waren die Eltern viel arbeiten oder sie konnten selbst ihre Gefühle nicht richtig ausdrücken.

Leider entwickelt sich in meiner Wahrnehmung bei Scheidungskindern, die das Thema nicht richtig aufgearbeitet haben, des öfteren Bindungsangst. Weil sie den Verlust geliebter Menschen (denn genau das glauben Kinder passiert bei einer Scheidung) nicht mehr erneut fühlen wollen.

6) Komm her und dann laufe ich weg

Eher bekannt zum Thema Bindungsangst ist folgendes Szenario:

Wunderschöne manchmal sogar abenteuerliche Momente zu zweit werden erlebt, und kurz später muss eine Art Schutzmauer aufgefahren werden. Damit die Begegnung nicht zu innig wird. Das Unterbewusstsein ist beim Entwickeln von Abwehrmanövern äußerst kreativ.

Beispiele für Ablenkungsmanöver, die die Schutzmauerfunktion übernehmen können sind zB.

  • plötzliches krank werden, vor dem nächsten Treffen
  • ein extrem dringendes berufliches oder privates Projekt, tritt ganz plötzlich in den Vordergrund
  • verschiedene Gedanken die suggerieren, warum er oder sie dann doch nicht der bzw. die Richtige ist

Doch was weniger bekannt ist, ist das Menschen mit Bindungsangst auch zeitweilig zum „Klammern“ neigen. Sie wollen die Liebe mit aller Kraft festhalten, damit die Gefahr nicht besteht, verlassen zu werden.

Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist viel besser.

Wieder ein böser Trugschluss, denn mit zu viel Klammern und „Scheinliebe“ wird ein potentieller Partner höchst wahrscheinlich rasch das Weite suchen, weil ihm wieder die Luft zum Atmen fehlt.

7) Der „More Drama Baby“ Effekt

Wie in Punkt 4 beschrieben, ist Gefühle wahrnehmen und zeigen nicht unbedingt die Stärke von Menschen, die die Bindungsangst begleitet.

Aber weil die Gefühle sich ein Ventil suchen und gelebt werden wollen, erzeugen Menschen mit Bindungsangst tatsächlich selbst gerne Drama. Sie streiten, verlassen, kommen wieder etc. nur um Gefühle in einer Beziehung auf eine andere, leider nicht sehr konstruktive Art und Weise, hervor zu rufen.

 

Also Bindungsangst ist scheinbar ein Phänomen , das gut versteckt Einzug in unseren Beziehungsalltag gefunden hat.

 

Sie ist keine Seltenheit mehr, sondern leider immer öfter die Regel.

Wir können, dürfen und müssen lernen, unsere Beziehungen wieder in anderem Licht zu sehen und uns selbst schonend aber doch zu fordern, auf andere zuzugehen. Und uns einzulassen. Uns zuliebe.

Dazu fordern, Schritt für Schritt mehr Liebe in unser Leben zu lassen. Auch wenn es Angst macht.

Ich glaube dran, das hinter dieser Angst, die Beziehung steckt, von der du nicht einmal zu träumen gewagt hättest und die dich täglich auf angenehme Art und Weise überraschen kann.

Wenn du bei dir Anzeichen von Bindungsangst erkannt hast, bist du auf jeden Fall nicht alleine und du kannst effizient lernen mit ihr umzugehen. So lange, bis sie dich sogar bereichert. Denn sie macht dich zu dem Menschen, der du gerade bist.

Wie geht es jetzt weiter?

Generell kann es in zwei Richtungen gehen, du sagst:

 

Es gibt immer Luft nach oben 🙂

 

Hast du noch weiter Anzeichen von Bindungsangst bei dir selbst oder bei anderen beobachtet? Lass und die Liste der Anzeichen doch erweitern, um dem klaren Durchblick noch näher zu kommen 🙂

 

Sei bei dir – bleib bei dir

Michaela Forstik

Hier noch eine knackige Zusammenfassung von mir via Video:

 

18 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Bei den meisten artikel zu diesem thema ist immer die rede von männern die probleme mit nähe haben. Was ist aber wenn es genau anderst rum ist?
    Ich hab herausgefunden woher ihre angst kommt und hab mit ihr darüber gesprochen. Sie meinte sie möchte versuchen mit mir zusammen diese angst zu überwinden. Doch seit unserem gespräch habe ich das gefühl sie geht noch mehr auf abstand. Vielleicht empfinde ich das aber auch nur so weil es mir zu wenig schnell geht. Ich weiss es nicht.
    Ich weiss einfach nicht wie ich mich verhalten soll. Soll ich sie ab und zu mal kontaktieren oder lasse ich ihr zeit bis sie sich von sich aus wieder meldet?

    Antworten
    • Lieber Oli!

      Ich schreibe einfach aus Sicht einer Frau hauptsächlich für Frauen, deshalb dieser Blickwinkel. Aber du hast vollkommen recht, auch wir Frauen haben oft Probleme mit Nähe und der männliche Partner leidet darunter.

      Generell finde ich es gut, dass ihr beide über das Thema Bindungsangst sprechen könnt, und ich vermute es ist ein klassischer „Abwehrmechanismus“ ihrerseits, der passiert, nachdem das wahre Thema angesprochen wird.

      An deiner Stelle würde ich nicht nach „Regeln“ vorgehen wenn es um das sich melden geht. Ich würde Verständnis zeigen, und eine freundliche aber bestimmte Einladung aussprechen, wie es weiter gehen kann.

      Ich hoffe ich konnte dir ein Stückchen weiterhelfen hier noch der Link zu einem Artikel der näher auf „Abwehrmechanismen“ eingeht!

      https://www.relationshipwith.me/abwehrmechanismen/

      Lg, Michaela

      Antworten
  • Ich meine bei meinem Partner auch festgestellt zu haben, dass er unter Bindungsangst leidet. Nach einem zweiwöchigen Urlaub fing er langsam an, sich immer und immer mehr von mir zurück zu ziehen. Wie oben schon beschrieben jagt ein Projekt das andere, entweder Stress auf der Arbeit, die Wohnung der Tochter und nun noch seine Wohnung. Ich habe festgestellt, dass man sie auch daran erkennt, dass die Zärtlichkeiten zurückgehen, keine Nähe mehr aufgebaut wird, der Partner selbstverständlich wird, keine lieben Worte, keine Umarmungen mehr einfach nichts mehr. Man kommt sich so vor, als wenn man für diesen Menschen gar nicht mehr so richtig existiert. Es heißt immer nur ich habe Stress Arbeit und seine Projekte. Es gib kein Wir mehr. In der Außenwelt wird aber gezeigt, dass wir ein Paar sind, Händchen halten. Aber wenn wir dann alleine sind passiert nichts mehr. Ferner wird das Thema Zukunft zu zweit gemieden. Selbst nach 1,5 Jahren wurde bisher nie darüber gesprochen, ob es überhaupt ein gemeinsames Ziel gibt. Diese Menschen geben sich nach einiger Zeit auch gar keine Mühe mehr, dem Partner zu zeigen, dass er ihm etwas wert ist. Das andere Phänonom mit Schluss machen weglaufen und zurückkommen habe ich mit diesem Partner auch schon durch. Ja dahinter steckt dann wohl die Verlustangst die sehr nah bei der Bindungsangst liegt. Für den Partner ist dieses ganze Prozedere unheimlich schwer, da es ein Wechselbad der Gefühle ist. Es ist wie ein Gummiband mal ganz nah und dann wieder weit weg.

    Antworten
    • „Gummiband mal ganz nah und dann wieder weit weg“

      Danke für deine ehrlichen Worte – ja deine Schilderung spiegelt das emotionale Auf-und Ab, das sowohl der Betroffene als auch der Partner mitmacht gut wieder. In meinem Kurs, gehe ich ganz detailliert darauf ein, wie wir in die Falle der „gelernten Hilflosigkeit“ kippen und was wir auch wieder heraus kommen.

      Auch wenn es absurd klingt, würde ich dir raten, in der Situation wo er Distanz geht, dich ebenfalls um dein eigenes Leben zu kümmern. Aber nicht mit Sturheit sondern mit der offenen Einladung, dass es danach, wenn es beiden besser geht, wieder um die gemeinsame Vision geht. Denn die ensteht und festigt sich am Besten, wenn ihr den Fokus auf Euch auf dem WIR habt.

      Und damit es dir gelingt, deinen Partner nicht noch weiter in die Distanz zu treiben sondern gewaltfrei zu kommunizieren wie es dir geht und was sich ändern soll, dafür empfehle ich dir die gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg. Dazu gibt´s hier einen kostenlosen Guide von mir!

      Halte mich auf dem Laufenden 🙂

      Antworten
  • Fakt ist wohl auch, dass positive Momente oder Phasen schleichend oder abrupt beendet werden, indem der Bindungsverängstigte Strategien entwickelt, die alles zunichte machen, Vorrangig durch o. g. Dramen.
    Der Partner dann nicht damit umgehen kann. Wie auch?! Und so zu dem Schluss gekommen wird, dass die Beziehung nicht den Erwartungen stand halten kann. Das Gefühl ist jedoch ein völlig anderes… Nämlich, der Bindungsverängstigte hat SELBST entschieden, dass die Beziehung nicht funktioniert. Wäre es der Partner, zöge es selbigen den Boden unter den Füßen weg. Und das wäre das schlimmste was passieren kann in der Welt eines Beziehungsverängstigten.
    Frei nach dem Motto lieber beende ich als ein anderer!

    LG

    Antworten
    • Jap, habe ich auch so gelesen und war bei meinem Ex auch so: Gründe suchen, warum die Beziehung nicht funktioniert und dann trennen – immer mit dem selbstkritischen Hintergedanken, nicht gut genug zu sein :‘-(

      Antworten
    • Dr.Schnell
      24. Juni 2018 16:04

      Hallo liebe Tamara,
      aus deiner Darstellung sehe ich in Verbundenheit eine gewisse Angst vor Nähe. Die Lösung ist einfach dann mit Kontaktabbruch oder anderen unfreulichen Maßnahmen diese anbahnende Beziehung dann zubeenden. Traurig nur, wenn bereits einseitige Gefühle und Emothionen für den anderen entstanden sind. Einen Ausweg aus dieser Situation für eine Person mit Bindungsängste ist nicht abwendbar, da es auch ein Selbstschutz vor zuviel Nähe ist.

      Antworten
  • Mein (leider seit kurzem Ex) hat noch andere Anzeichen geäußert:
    – Idealisierung von Beziehungen (z.B.: „nie streiten“), denn so kann man immer wieder einen Haken an der Bez.finden
    – sich in den eig.4 Wänden am wohlsten fühlen (Schutzzone)
    – ambivalente Gefühle/Unsicherheit bzgl.der Gefühle zur Partnerin, z.B.dann auch Bez.-Pausen o.ä.
    – geringes Selbstwertgefühl („ich habe dich nicht verdient“)
    – Gefühle nicht gut zeigen können
    – Überforderung mit den Liebesbeweisen der Partnerin (z.B.: selbstgebastelter Adventskalender)

    Ich habe leidet erst nach seiner ad hoc Trennung und widersprüchlichen „zurück-nicht zurück“-Gedanken dank einer Psychologin erkannt, dass es bei ihm Bindungsangst war. Ich hoffe immer mehr Menschen erkennen die Problematik und kämpfen dagegen an: sonst wird es kein persönliches Happy End geben. Man braucht die Erkenntnis, den Mut und den Willen, etwas zu ändern. Und dann am besten psychologische Unterstützung. Es ist kein leichter Weg, wie auch die Literatur oder Online Foren zeigen. Aber es ist einfach nur tragisch, wenn 2 gut zueinander passende Menschen wegen so etwas getrennte Wege gehen und beide unglücklich damit sind…

    Antworten
    • Liebe Tanja,absolut jedes Wort das du schreibst,könnte meine Beziehung sein!!!Sogar die Sache mit dem Adventkalender.
      Mittlerweile bin ich komplett ausgebrannt u habe massenhaft Geld in Bücher,Kurse u Therapie gesteckt,einfach nur um das WARUM verstehen zu können,nur um immernoch vor der gleichen Aussichtslosigkeit zu stehen.
      Es macht mir Angst,das fast jeder 2.Mann Bindungsängste hat.
      Und diese eine ganz besondere Liebe diesen einen Mann loszulassen,fällt mir unmenschlich schwer.Mein Kopf ist voll mit den schönsten Erinnerungen u es tut soooo weh!
      Wie kommt ihr damit zurecht?Und glaubt ihr noch an eine neue Liebe?
      Liebste Grüße, Tabea

      Antworten
    • Hallo,

      schön, dass man im Außen auf soviel Verständnis stößt. Ich habe Bindungsangst und bin mir dessen bewusst, seit Jahren konditioniere ich mich, diese Angst zu überwinden, bzw. wenn sie kommt, die Dinge die ich fürchte trotzdem zu machen. Einfach ist das nicht, wenn man eine Liebesbeziehung führt ist es anstrengend, weil die Angst der ständige Begleiter ist, gepaart mit Unsicherheiten, die aus heiterem Himmel überwiegen, obwohl kein messbarer Grund vorliegt.
      Es ist eine psychische Störung, man kann sie akzeptieren, aber aushebeln, puh…. ob das gelingt?! Oftmals steht man unter Druck und benötigt ein Ventil, mein persönliches Ventil sind Meditationen, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Emotionen überwiegen, dann ziehe ich mich zurück, verbringe Zeit mit mir, eben damit meine Partnerschaft nicht von plötzlichen Dramen und Stimmungs- auf und ab´s belastet wird.

      Antworten
  • Hallo!
    Finde den Schluss von Tanja sehr treffend, da ich und meine ( fast Freundin ) perfekt zusammen passen würden u sie leider auch Anzeichen von Bindungsangst hat , obwohl sie großteils unseren schlechten Start immer wieder die Schuld daran gibt dass es nichts fixes wird.
    Mittlerweile hab ich schon zum xten mal die Reißleine gezogen u momentan sieht es leider eher nach endgültig aus .
    Es tut einfach weh, da ich sie wirklich geliebt habe und mich seit fast 2J so reingekniet habe und auch der Freundeskreis gemeint hat , dass wir perfekt zusammen passen u zusammen gehören , aber es kommt immer die selbe Antwort wenn ich das Thema Beziehung anspreche, wenigstens hat sie so zu sagen zugegeben dass sie Angst hat sich fallen zu lassen usw

    Antworten
  • So wie bei Tanja ist das auch bei mir.nach neun Jahren Beziehung mit getrennten Wohnungen ist plötzlich alles aus als ein hauskauf bevorstand.er fand für sich plötzlich fadenscheinige Gründe warum diese Beziehung nicht funktioniert.wir sind getrennt aber ganz loslassen kann er nicht und redet davon dass er mich immer noch über alles liebt.damit umzugehen ist sehr schwer. Für mich war das die Zukunft! Jetzt is die Frage ,was tun? Ich liebe diesen Mann über alles und will ihn nicht komplett verlieren.

    Antworten
  • @Oli

    Ja es gibt auch genügend Frauen mit Bindungsangst. Ich habe es in dieser Form erlebt: Angefangen hat es auf freundschaftlich-platonischer Basis über eine Dauer von 3-4 Jahren.
    Ehe ehemalige beste Freundin von mir verliebte sich immer in die falschen Typen, die sie am Schluss stets schlecht behandelten bzw. hat sie durch ihr Verhalten provoziert, dass die Männer sie irgenwdann ablehnen (weil sie nie vom eigenen Vater geliebt worden ist) und es sich auch nicht bewusst vorstellen kann, selbst geliebt zu werden (ihr unterbewusstsein nimmt war: ich bin nicht liebenswert).

    In der Praxis hat sich das Verhalten meiner ehem. besten Freundin wie folgt ausgewirkt: Als sich ein freundschaftliches Vertrauen zwischen uns im Zeitraum von 3 bis 4 Jahren aufgebaut hatte, verliebte sie sich in mich (sie lebte in Süddeutschland, ich in Norddeutschland). Das ist auch typisch für Beziehungsphobiker dass sie sich immer in „unmögliche“ Partner verlieben (Entfernung).

    Im Verlauf der weiteren Freundschaft folgte nach der Phase der „Idealisierung“, die Phase des „Fehlersuchens“ beim potentiellen Partner“.
    -> Dazu kam noch hinzu, dass die beste Freundin anfing, wegen Kleinigkeiten Streit zu provozieren, teilweise war sie sehr „impulsiv“, es kam mir vor, als ob meine Freundin Streit provozieren wollte um eine Distanz zwischen uns zu schaffen, und ggf eine Ablehnende Reaktion von mir zu bekommen, weil sie doch unendliche Angst vor Beziehungen hatte und ihre Handlungen stets durch Beziehungsanst ausgelöst worden waren, sie aber versucht hatte ihre Angst zu Rationalisieren d.h. Rationale gründe hierfür zu suchen!

    Antworten
  • Mein Ex zeigte noch folgende Verhaltensmuster:
    -nach 24 h Zusammensein musste er aus diversen Gründen nach Hause
    -er plante nur in der Ich-Form (ich wurde nie miteinbezogen)
    -sprach nie über seine Gefühle
    -hatte Probleme Händchenzuhalten, mit Komplimente zu machen, kein bisschen romantisch
    -Beziehungsprobleme besprach er mit seinem besten Freund (!)
    -kaum Selbstbewusstsein
    -passiv-aggressive Haltung (er bockte häufig)
    -unorganisiert, konnte sich nie festlegen
    -sprach nie über seine Gefühle, Wünsche, ob ihm was nicht passte

    Und dennoch hätte ich ihn gerne zurück 🙁

    Antworten
  • Ich glaube, dass in unserer Zeit fast jeder Beziehungsangst hat. Das allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Allerdings wird man nach dem Gesetz der Resonanz genau das anziehen was einem selbst entspricht. Da es die aktive und die passive Beziehungsangst gibt und diese wechselseitig wirkt, wird man sich mal in der einen und mal in der anderen wiederfinden. Wer sich dann in der passiven Rolle befindet, also dem Flüchtenden hinterherläuft, ist derjenige der so heftig leidet, dass es sich im Extremfall wie sterben anfühlt. Hier hilft nur sich bewusst mit den eigenen Kindheitstraumas auseinander zu setzen.
    Und unbedingt beim Daten die Signale des aktiv Beziehungsängstlichen nicht überhören!
    Beispiele: „Ich glaube wir sollten nichts Festes anfangen, ich tu Dir nicht gut“ oder „Weißt Du worauf Du Dich einlässt?“ So was triggert das EGO enorm!

    Antworten
  • Aus meiner Erfahrung will ich sagen, dass ein Aspekt der Bindungsangst noch dazugehört.
    Die Diskussion um Bindungsangst bezieht sich immer auf Beziehungen.
    Zusätzlich kommt sie aber auch in der Kennenlernphase zum Tragen.
    Das spielt sich dann so ab:
    Zwei lernen sich kennen, bauen Vertrauen auf, entwickeln Gefühle füreinander und es entsteht der beidseitige Wunsch nach Intimität. Doch aber einer bestimmten Schwelle noch bevor es zu einer körperlichen Annäherung oder gar Beziehung kommt, zieht einer der beiden die Notbremse. Es kommt zu einem unerwarteten Bruch: einer reagiert nun mit Angst, Unwohlsein und Abwehrverhalten auf den anderen. Ab diesem Punkt sind drei Entwicklungen möglich.

    Variante 1: Der Bruch bleibt dauerhaft bestehen, der Kontakt ist zerstört. Eventuell versucht „Der vor den Kopf gestossene“ verzweifelt das alte gute Verhältnis wiederherzustellen, was jedoch scheitert.

    Variante 2: Nach einer gewissen Zeit zeigt der Bindungsängstliche wieder das anfängliche positive Verhalten, das Vertrauen und die Gefühle bauen sich wieder neu auf, aber wiederum tritt der Bruch ein. Hieraus kann sich eine jahrelang bestehende Spirale aus Annäherung und Distanzierung entwickeln, wobei es niemals zu einer Beziehung und zu keiner körperlichen Intimität kommt.

    Variante 3: Der Bindungsängstliche wendet sich dem anderen wieder zu, unterdrückt aber seine Gefühle und lässt fortan nur einen Kontakt auf Kumpelbasis zu. Der andere lässt dich darauf ein (daraus kann sich eine stabile Kumpel-Freundschaft entwickeln) oder bricht den Kontakt ab.

    Soviel zu meinen Erfahrungen zu dem Thema.

    Antworten
  • @Arne, das ist 1 zu 1 was ich erlebe / erlebt habe, macht einem fast Angst wenn es so perfekt beschrieben wird… Danke.

    Antworten
  • Tobias Spranger
    14. November 2022 15:50

    Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel. Auf den ersten Blick widerspricht es sich ja, wenn Menschen mit Bindungsangst Nähe zu einem möglichen Partner suchen.

    Es ist traurig, wenn zwei Menschen wieder auseinander gehen, die eigentlich echte Gefühle für einander empfinden. Mir fällt immer wieder auf, dass viele junge Menschen vorschnell eine noch junge Beziehung abbrechen – sei es aufgrund von mangelndem Vertrauen oder Bindungsangst.

    Ich habe erlebt, dass bindungsscheue Freunde zwar Kontakte zu möglichen Partner aufgebaut haben, aber dann plötzlich wieder verschwinden. Beide verstanden sich super, hatten viel Spaß miteinander. Allerdings kam es für einen von beiden zu zuviel Nähe.

    Die Gründe dafür, Bindungsangst zu haben und sich deshalb nicht fest an jemanden anders binden zu können ist wohl mangelndes Vertrauen zu sich selbst oder zu der anderen Person. Mein Freund hatte viele negative Erlebnisse und erlebte immer wieder, dass eine seiner Beziehungen zerbrach, weil seine Partnerin fremd ging.

    Aufgrund dieses schwerwiegenden Vertrauensbruchs war er nicht mehr in der Lage, neue Nähe zu jemanden zuzulassen. Er empfand diese Untreue als der betrogene Partner als sehr schmerzlich. Betroffen sind ja meist sehr sensible Bereiche im Miteinander von zwei Menschen.

    Mein Freund nimmt jetzt die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch. Dadurch kann er Schritt für Schritt seine Bindungsangst verlieren. Langsam wächst wieder seine Möglichkeit, neue Nähe zu einer anderen Person aufzubauen.

    Allerdings bleibt er möglichen neuerlichen Fehltritten gegenüber sehr sensibel. Er weiß aber, dass er dem anderen nicht ständig Misstrauen bei allen möglichen Anlässen entgegenbringen darf. Das muss er sich selbst immer wieder bewusst machen, um nicht in die alten Muster der Beziehungsangst zurückzufallen.

    Antworten

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