Pflaster für die Seele? Der S.O.S. Guide bei Liebeskummer

Konkrete Strategien wie es weiter geht, wenn die Liebe plötzlich traurig macht – denn Liebeskummer ist eine ernst zu nehmende Herausforderung, die jedem von uns passieren kann!

Manchmal haben wir den Eindruck, die Welt kann ganz schön hart und ungerecht sein.

Wir verlieben uns Hals über Kopf in einen Menschen, der aber nicht 100% für die Beziehung geht und vor uns eine Art Blockade errichtet.

Oder auch umgekehrt, es liegt an uns, eine Beziehung zu beenden, weil wir nachdem die rosarote Brille nun transparent geworden ist erkennen, dass wir gänzlich andere Wünsche und Bedürfnisse haben als zuvor.

Und dann schlägt er ein, der Liebeskummer, der von Symptomen her, tatsächlich mit einer Krankheit gleichzusetzen ist!

Zur Beruhigung: Liebeskummer schlägt aber nicht nur zu, wenn wir gerade wieder solo sind. Auch während einer Beziehung kann es uns schlagartig passieren, dass wir mit einem Schwall an Traurigkeit konfrontiert werden weil…

… wir intuitiv spüren, dass etwas nicht stimmt.
… wir ständig mit unserem Partner aneinanderkrachen und einander gegenseitig verletzen.
… wir beschließen eine „Beziehungspause“ einzulegen, aus Selbstschutz, da unsere Kräfte sich dem Ende zuneigen.

Die Ursachen für Liebeskummer sind also vielfältig, das Gefühlswirrwarr dasselbe

Du bist enttäuscht, fühlst dich alleine gelassen und unverstanden.

Vielleicht beginnst du zu analysieren und verstehen zu wollen, was denn nur die Ursache war, und wann der Beginn der Misere seinen Lauf genommen hat.

Doch du fühlst dich gerade so leer und gleichzeitig von Gefühlen übermannt, dass du keinen klaren Gedanken fassen kannst.

Die Phasen von Liebeskummer 

Zuerst bist du zutiefst schockiert und gleichzeitig verzweifelt.

Dann geht es über in einen grauen, monotonen Zustand der Traurigkeit und schließlich wirst du zornig! Wütend auf den anderen, der dich jetzt so fühlen lässt und insgeheim auch kritisch dir selbst gegenüber.

Ein ganz normal Prozess, eine ganz natürliche Abfolge von Emotionen.

Emotionen, die ich gar nicht bewerten will, weil jede einzelne seinen Grund hat.

Die Wut und der Zorn, der zu guter Letzt zurück bleibt, ist gleichzeitig auch ein mächtiger Motivator.

Denn durch diese Wut werden oft versteckte Kräfte mobilisiert und wenn er etwas abflacht, kannst du dir sicher sein, dass ein Schub an Energie da ist, der dir dabei hilft, etwas zum Guten zu verändern.

Und weißt du was, du bist nicht alleine damit. Ziemlich jeder, hat das schon einmal mitgemacht.

Mein persönlicher akut Guide bei Liebeskummer

Liebeskummer ist auch für mich nichts Neues.

Einerseits hat es in meiner vierjährigen Solozeit so einige Beziehungsabbrüche gegeben, andererseits ist keine Beziehung perfekt.

Und auch wenn ich nun glücklich vergeben bin und wirklich 80% der Zeit, die ich mit meinem Partner verbringe wirklich wertvolle und schöne Zeit ist, gibt es doch Phasen, in denen ich zB. nach einer heftigen Diskussion, traurig umherirre wenn ich Liebeskummer empfinde (einer meiner Strategien ist es nämlich einfach ein Stück zu Fuß zu gehen, egal wohin, um meine Gedanken wieder in eine neue Richtung zu bewegen).

Weil ich in dem Moment nicht weiß, wie es weitergehen wird.

Deswegen möchte ich dir heute Strategien näher bringen, die für mich rasch und gut funktionieren und dazu geführt haben, dass ich das nächste Mal schnell aus dem Zustand des Kummers wieder hin zum Gefühl der Liebe gekommen bin.

Nicht Gefühle zulassen, sonder dich darauf EIN-lassen

Ich bin kein Fan davon, Gefühle wegzudrücken und zu verdrängen.

Ja, es gibt Augenblicke, da sind unsere Gefühle einfach so stark, dass wir uns am liebsten ablenken wollen. Und kurzfristig ist das auch ok.
Nur wenn wir unsere Gefühle stets verdrängen und wegdrücken, dann kommen sie viel stärker und auf einer anderen, vielleicht auch körperlichen Ebene zurück.
Außerdem wollen uns unsere Gefühle den Weg weisen, und wenn wir das einfach ignorieren, werden wir immer wieder im selben Schlamassel stecken. Es ist sozusagen ein Teufelskreislauf, den wir aktiv verändern können.

Daher, bin ich dazu übergegangen, mich auf meine Gefühle einzulassen. Ihnen sanft Gehör zu schenken, sie wahrzunehmen und gar nicht großartig zu interpretieren.
Und wenn aktuell Gefühle der Traurigkeit und der Verzweiflung da sind, dann dürfen sie auch da sein.

Und es ist ok, wenn ich auch vor anderen sage:

„Mir geht’s grad nicht so gut…“

Abstand gewinnen und dich wieder selbst EIN-holen

Wenn du dich gerade ziemlich aufgewühlt fühlst, dann lass den ganzen Gefühlscocktail und die Stimmungsschwankungen einmal sacken. Und auch wenn dir danach ist deinen Zorn in die Welt hinauszuposaunen, du könntest es schon einige Stunden später bereuen.

Das Sprichwort:

„Und Morgen sieht die Welt ganz anders aus…“,

hat hier finde ich seine Berechtigung. Gönn dir ein heißes Bad, ein ausgedehntes Mittagsschläfchen, eine große Portion von deinem Lieblingsessen oder einen kleinen Spaziergang, etc…

Ein wenig Distanz genügt oft schon, um dir deiner Bedürfnisse klar zu werden.

– Wo willst du hin?
– Welche drei Werte sind dir aktuell am wichtigsten?
– Werden sie durch deine jetzige Konstellation erfüllt?
– Was will dir die jetzige Situation sagen?
– Welche Grenze hast du überschritten, damit du vor dieser Wand stehst?
– Und möchtest du diesen Weg trotzdem weiter gehen?

– Was kann ich das nächste Mal früher erkennen und anders machen? Was möchte ich dem andren sagen, nachdem sich die Situation beruhigt hat?

Ist der Kampf wirklich vorüber?

Wenn du wieder einen kühlen Kopf gewonnen hast, stehst du vor einer Art innerem „Entscheidungsbaum“.

Und es gibt nun genau zwei Möglichkeiten.

Hör dabei drauf, was dir dein Bauchgefühl sagen möchte, unser Unterbewusstsein weiß oft besser, was gut für uns ist, als es der rational-analytische Verstand.

  • Du sagst zögerlich aber doch nocheinmal „JA“

Hast du das Gefühl es ist noch etwas offen?
Es gibt noch etwas zu sagen, unausgesprochene Wörter, ungelebte Taten?

Du könntest dich nicht damit abfinden, jetzt abzuschließen und dich dein ganzes Leben lang zu fragen:

Was wäre gewesen wenn…

…ich aufrichtig gesagt hätte, „es tut mir leid“?
…wenn ich einfach vor seiner/ihrer Tür gestanden wäre und darüber gesprochen hätte, wie ich mich wirklich fühle?
…wenn ich mir etwas nie vorher da gewesenes einfallen lassen würde, um das Rad noch herum zu reissen?

Dann pack eine gehörige Portion Mut ein und tu es!

Kämpfe noch einmal um die Liebe, drück aus wie DU die Situation wahrnimmst, was DU für Bedürfnisse hast, wie DU dich fühlst und was DU vorschlagen würdest. Danach kannst du mit ruhigem Gewissen sagen, dass du nichts unversucht gelassen hast, um um eure Liebe zu kämpfen.

Denn ehrlich, du kannst bei diesem Spiel schließlich nichts verlieren.

[Tweet „Entweder du gewinnst oder du verlierst etwas, dass du ohnehin schon zuvor verloren hattest.“]

Nur danach weißt du es wenigstens mit Gewissheit!

Dann liegt der Ball beim anderen.

Und die Reaktion kannst du NICHT beeinflussen. So spielt das Leben.
Aber entweder ihr habt eine neue Chance verdient und schafft es gemeinsam eure Beziehung neu zu definieren – oder du kannst mit Sicherheit sagen, dass der Zug abgefahren ist und kannst deinen Fokus auf deine eigene neue Zukunft richten.

  • Es ist ein endgültiges „NEIN“

Ein echtes nein ist auf jeden Fall besser, als der Schwebezustand zuvor, während dem du nicht wusstest wie es weiter geht.

Wenn dir dein Herz sagt, dass es an der Zeit ist, einen neuen Weg zu gehen dann lenke deine Aufmerksamkeit, deinen Fokus auf den leeren Raum der nun entstanden ist. Denn genau dieser neu entstandene Raum in deinem Leben ist dazu da, um ihn einzurichten.

Ganz nach deinem Geschmack!

Aber bevor du dich fragst, wen oder was du ab jetzt in dein Leben ziehen möchtest, oder was du ab jetzt für dich tun kannst, noch eine kleine Aufgabe, die dir dabei hilft, möglichen vergangenen Groll loszulassen und nicht die selben Fehler wie zuvor zu machen.

Der wichtigste Schritt überhaupt!

Es gab einen Break mit einem dir nahestehendem Menschen. Egal ob von dir oder umgekehrt herbeigeführt.
Doch ganz zu Beginn, als ihr euch kennen gelernt habt, da muss es etwas gegeben haben, dass dich an dieser Person gereizt hat. Etwas, dass du dir von diesem Menschen mitnehmen wolltest, sonst hättest du nicht die Nähe gesucht.

Was war das? Notiere es für dich, um deinen Gedankengang abzuschließen.

zB. (Leichtigkeit, Lebendigkeit, Stabilität, Leidenschaft, Mut, Herzlichkeit…)

Und nun die gute Nachricht:

All das, was du durch diesen Menschen in deinem Leben haben wolltest, das scheinen Eigenschaften zu sein, die dir auf deinem Weg noch fehlen.

Wie kannst du diese Eigenschaften mehr in dein Leben integrieren? Und zwar du, alleine für dich?

Wie kannst du zB. ein Stückchen mutiger, gelassener, herzlicher etc. sein?

Richte deinen Fokus darauf, und du wirst sehen, wie rasch du dadurch wieder Freude erleben wirst.

Wie du vielleicht schon mitbekommen hast, bin ich speziell weil wir in der heutigen Gesellschaft dazu neigen, Dinge rasch wegzudrücken ein Fan von Hypnose. Hypnose ist nämlich einer der raschesten und effizientesten Wege um Gefühle und Verhaltensweisen zu verändern. Und sie bezieht unseren mächtigen Gefühlspart unser Unterbewusstsein mit ein uns bringt uns rasch wieder in die Kraft, die wir brauchen.

hypnose liebeskummerUnd gerade bei Liebeskummer, wenn es darum geht deine Gefühle zu ordnen, loszulassen und dich wieder frisch und zuversichtlich auf eine neue Beziehung und auf dich selbst einzulassen, möchte ich dir die von mir speziell aufgenommene Hypnose für zu Hause empfehlen!

 

 

Ich hoffe sehr, ich konnte dich ein Stück weit auffangen und dich mit diesem Artikel unterstützen. Oder dich davor bewahren in ein Loch zu fallen, falls es jemals dazu kommen sollte.

Hast du momentan oder auch aus der Retrospektive noch ein paar Pflaster parat, die uns dabei helfen mit unserem Liebeskummer umzugehen? Ich freue und alle anderen LeserInnen freuen sich über einen Kommentar.

 

Sei bei dir- bleib bei dir

Beitragsbild © deagreez – fotolila.com

6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Danke!

    Antworten
  • Hey liebe Michaela,

    danke, der Artikel könnte beinahe von mir sein, das trifft es ziemlich genau

    das meiste wie von dir beschrieben, habe ich auch mehr oder weniger so hinter mir
    viele Spaziergänge draussen haben mich etliche Male abgelenkt, wenn ich es gar nicht mehr ertragen habe, in meinen Gefühlen zu versinken
    ich habe während meiner Umbruchsphase auch viel gelesen

    der Tipp mit der Sache der Eigenschaft, die mir noch fehlt, klingt gut, das werde ich mir noch überlegen 🙂

    lg Bettina

    Antworten
    • Liebe Bettina!

      Ja durch diese Zeit gehen wir scheinbar alle, ein-oder zweimal… Das freut mich, gleich niederschreiben um einen Punkt drunter setzen zu können 🙂

      Lg, Michaela

      Antworten
  • Hallo Michaela,

    Danke für den schönen Text!
    Diese Gedanken sind sehr hilfreich.

    Ich bin gerade durch eine Phase mit ganz schlimmem Liebeskummer gegangen. Meine neunmonatige innige Beziehung, die wie „die große Liebe“ anfing, wurde vom Partner mittels „Ghosting“ beendet. (unangekündigter Kontaktabbruch)

    Es war ganz furchtbar und grausam. Ich konnte nicht schlafen und essen, meine Gedanken hingen in einer Dauerschleife fest, da es nie ein richtiges Ende gab, ich mir Sorgen um den Partner aber auch noch Hoffnungen gemacht habe. Ich weiß bis heute den wahren Grund nicht, warum er sich so verhalten hat.

    Ich habe mir irgendwann das Ende selbst geschaffen, bevor ich noch an meinem Leid zugrunde gehe…
    Ich habe .versucht, mir ganz stark zu sagen, dass die Beziehung in jedem Fall vorbei ist (das, was er nie aussprechen wollte), dass es Non-Kommunikation nicht gibt und dass ein Nicht-Antworten auf Nachrichten auch eine Bedeutung hat („ich will Distanz zu dir“, „ich will dich nicht mehr in meinem Leben“).
    Das war einfach das Wichtigste. Diese Hoffnung zu begraben.
    Ab diesem klaren Ende ging es endlich wieder bergauf für mich und ich habe wieder Kontakt zu mir selbst, statt in einer Art Sucht nach der Ex-Beziehung gefangen zu sein.
    Der Mann ist mir mittlerweile sogar etwas egal, bzw. ich bin überzeugt, dass er nicht „mein Mann“ sein kann, wenn er zu solch grausamem Verhalten fähig ist.

    Die positiven Erinnerungen und seine schönen Eigenschaften werde ich aber versuchen, für mich in Ehren halten, wenn noch etwas Zeit vergangen ist.

    Was du oben geschrieben hast, hat unglaublich viel Wert!

    Liebe Grüße
    Louisa

    Antworten
    • Liebe Louisa!

      Ich freu mich für dich, dass du eine neue bzw. erweiterte Strategie für dich gefunden hast – so eine Erkenntnis ist Gold wert 🙂
      Ich wünsche dir alles Gute!

      Danke für dieses herzergreifende Feedback!

      Antworten

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