Das Geheimnis der Partnerwahl: Ist mein Partner der Richtige für mich – oder wie finde ich den Partner der wirklich zu mir passt?

Hie und da kommt die Zeit, da beginnst du vielleicht zu zweifeln.

Irgendwie fehlt mir in meiner Beziehung die emotionale Wärme, das Vertrauen, die Erfrischung, etc.…

Und du befürchtest, dein Partner wird sich trotz mehrfach vehementer Überzeugungs- und Erklärungsversuche nicht ändern.

Ein Gefühl der Unzufriedenheit macht sich in dir breit und du verspürst den Wunsch, etwas an der Situation zu verändern. Doch dann kommt der „Alltag“, und alles ist wieder gut – bis zu dem Zeitpunkt, zudem dieses Gefühl des „nicht verstanden werdens“ wieder aufploppt.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder du nimmst deinen Partner so an wie er ist, oder du machst dich erneut auf die Suche.

Und findest womöglich eine neue Romanze die schöner beginnt, als du es dir zu träumen erhofft hattest.

Doch dann kommt ein Moment indem genau die gleichen Themen hoch kommen, wie in deiner vorherigen Beziehung.

Vielleicht minimal abgeändert, doch die gleichen Persönlichkeitsanteile des Partners, wie zuvor, bringen dich regelrecht in Rage.

Und warum das Ganze?

 Weil der Kreislauf noch nicht geschlossen ist, und du wahrscheinlich immer wieder an diesem Punkt ankommen wirst.

Unsere ehrenwerten Schattenseiten

Oft passiert es, dass wir unsere eigenen Themen, unsere eigenen „Schwachstellen“ auf andere Menschen projezieren – besonders gerne auf unseren Partner. Er bietet eine riesen Angriffsfläche dafür.

Weil er uns nahe steht, weil er uns sehr gut kennt. Und weil wir ihn gewählt haben!

Er hat die Gabe, die „richtigen“ Knöpfe bei uns zu drücken, um uns regelrecht zur Weissglut zu bringen.

Und es ist tatsächlich eine Gabe. Den genau aus diesen unangenehmen Momenten, in denen uns der Partner regelrecht den Spiegel vorhält, können wir das Meiste für uns mitnehmen.

Das ist gratis Selbsterfahrung pur!

Denn genau hier liegt die größte Chance

Die Dinge, die uns an anderen Menschen am meisten stören, ja so richtig aufregen und diejenigen Themen, die immer wieder hochkommen – haben sehr wohl etwas mit uns selbst zu tun.

Wenn du regelmäßig an einem Wendepunkt ankommst, wo du zB. zu dir sagst:

„Ich wünsche mir so sehr, dass mein Partner meine Bedürfnisse endlich wahrnimmt. Ich bin ein gefühlvoller Mensch und ich möchte diese Wärme erwidert haben. Dass er mich umarmt, und ich mich geborgen fühle. Doch er, mit seinem kühlen Verstand, verinnerlicht einfach nicht wirklich, was ich mir wünsche. Und dabei gebe ich doch soviel von meiner Liebe.“ 

Du hast dir nicht den Partner gesucht der gut für dich ist, sondern den, der zu dir passt.

Hier wäre es besser für dein Selbstbewusstsein und leichter zu sagen:

„Ich bin der emotionale, der einfühlsame Typ in der Beziehung. Das ist meine Stärke. Manchmal fällt es mir schwer, meine Emotionen zu zügeln und sie drohen mich zu übermannen. Deshalb habe ich meinen Partner gefunden, ihn der mich mit seiner rationalen Art und Weise auf den Boden zurück holt. Mein Partner ergänzt in diesem Fall die Schattenseite, jene Seite, die mir fehlt um ein für mich harmonisches Leben zu führen. Und dafür bin ich ihm dankbar!“

Eine Schattenseite ans Licht bringen

Wenn du einen anderen Menschen kritisierst oder Anteile von ihm nicht wirklich zu schätzen weißt gibt es gibt zwei Wege, herauszufinden, was das mit dir zu tun hat:

  • Was dich an einer anderen Person am meisten stört, stört dich wenn du genau hinsiehst, auch an dir selbst. Du magst diese Seite auch an dir selbst nicht!
  • Was dich an einer anderen Person am meisten stört, ist eine Gabe, die dir selbst abhanden gekommen ist.

Unterschiedlichkeit vs. Ähnlichkeit

Eine Frage die immer wieder in diesem Kontext mitschwingt:

Welche Partnerschaften sind auf Dauer erfüllender?

Ist es besser viele Gemeinsamkeiten leben zu können oder ist es von Vorteil einen Partner an seiner Seite zu haben der die Komponenten in die Beziehung einbringt, die mir fehlen?

Es gibt hier kein „richtig“ oder „falsch“ – jedoch beeinflusst das Ausmaß an Ähnlichkeit oder Unterschiedlichkeit die Art und Weise, wie wir mit Konflikten umgehen.

Je ähnlicher sich zwei Menschen sind, umso ähnlicher werden auch ihre Lösungsstrategien in Konfliktsituationen sein. Wenn beide nach einer Meinungsveschiedenheit die Tendenz zum Rückzug haben, könnte es eine größere Herausforderung darstellen, eine Lösung zu finden.

Wie deine Beziehungen davon profitieren wenn du bei dir bist

Das schöne ist, es gibt so viele Wege um dich gut zu kennen und bei dir zu sein. Dich und alle deine Anteile lieben zu lernen.

Der erste Schritt, ist die Bewusstwerdung deiner eigenen „Schattenseiten“ und warum du gewisse Menschen, gewisse Partner gewählt hast. Und welche Anteile sie für dich übernehmen – ausgleichen. Diese Anteile dankend anzunehmen und sie als Stütze, als wertvolle Ergänzung in deinem Leben, wahrzunehmen.

Du selbst bist die Veränderung, die du haben möchtest!

 

Welche Persönlichkeitsanteile zählen zu deinen Stärken? Und welche Anteile, die dir dein Partner spiegelt ergänzen dich? Weißt du diese Komponenten in einer Beziehung, an deinem Partner zu schätzen?

Sei bei dir- bleib bei dir

Beitragsbild: anetlanda – fotolia.com

7 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Oh, wieder ein so wertvoller und ausgezeichneter Blog-Eintrag, liebe Michaela, danke! 🙂
    Ich bewundere und schätze Deine Art die wesentlichen Elemte immer wieder prägnant und gut verständlich wiederzugeben.
    Ich wünschte, jeder würde den Inhalt mitsamt der Aussage als tägliche Lernaufgabe heranziehen – es gäbe mehr glückliche Beziehungen!
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Liebe Eva!

      Danke für dein wertschätzenden Feedback!

      Jeder und jede soll sich einfach herausnehmen, was für sie passt! Ich freu mich, dass du es einfach TUST! 🙂

      Alles Liebe,
      Michaela

      Antworten
  • Liebe Michaela,

    grundsätzlich stimme ich dem Inhalt dieses Beitrags zu. Allerdings stößt das Ganze an seine Grenzen, wenn es in einer Beziehung z.B. zu gewalttätigen Übergriffen kommt. Welche Schattenseite (an mir) soll das Verhalten meines Partners mir spiegeln? Wie passt hier der Satz „Du hast dir nicht den Partner gesucht der gut für dich ist, sondern den, der zu dir passt.“?
    Ich bin sehr an deiner Meinung interessiert und würde mich über eine Antwort freuen.
    Liebe Grüße,
    Natalie

    Antworten
    • Liebe Natalie!

      Bei Gewalt ist die Sache natürlich heikel. Bei Gewalt in Beziehungen sollte generell sofort eine klare Grenze gezogen werden. Denn kein Mensch hat Gewalt verdient. Allerdings setzen wir uns (unbewusst) manchmal tatsächlich Situationen aus, die uns bekannt vor kommen. Die wir auf eine gewisse Art und Weise kennen, und immer wieder in unser Leben ziehen. Gab es schon früher Erfahrungen mit Gewalt bei dir? Es kann auch „psychische Gewalt“ sein. Bzw. bei ihm in der Familie?

      Wenn jemand Gewalt anwendet ist er meiner Meinung nach kein schlechter Mensch, sonder hat keine anderen Ressourcen als mit der Situation auf diese Art und Weise umzugehen. Er ist sozusagen Ressourcen arm. Und verletzt sein Umfeld und sich selbst damit.

      Doch gefallen muss man sich das auf keinen Fall lassen – wie gesagt: klare Grenzen was deine Bedürfnisse angeht sind hier wichtig. Und das mit bestimmter Konsequenz.

      Doch auch hier kannst du dich Fragen:

      In welchen Bereichen meines Lebens, bin ich gewalttätig (auch im übertragenen Sinn), und möchte es nicht wahr haben? Wo könnte ich meine eigene Gewalttätigkeit reduzieren?

      oder es verhält sich genau umgekehrt:

      Du bist vielleicht in manchen Situationen so gutmütig, und in gewissen Situationen täte dir eine gewisse Gewalt bzw. Durchschlagkraft ganz gut (im konstruktiven Sinne) ?

      Lg, Michaela

      Antworten
  • Liebe Michaela,

    herzlichen Dank für deine Antwort!

    Ich glaube, jetzt geht mir ein Licht auf… ich habe bis jetzt wohl „an der falschen Stelle“ gesucht. Ich suchte immer nach Situationen, in denen ich GENAU SO bin wie er, also aktiv aggressiv. Und dabei wurde ich nicht fündig – ich bin sehr friedfertig, oder wohl eher unterwürfig.

    Meine Überlegungen zu deinen Fragen: Gewalttätig bin ich wohl (mir gegenüber) wenn ich mich „freiwillig“ solchen Übergriffen aussetze. Und eine gewisse Durchsetzungskraft täte mir gut, um mich mit meinen Mittel zu wehren!
    Kann es so auch gedeutet werden?

    Und er ist womöglich nicht der richtige Partner für mein Leben, aber wohl der richtige, um zu lernen, meine „Gewalt“ einzusetzen.

    Liebe Grüße,
    Natalie

    Antworten
  • Schöner Artikel und in einigen Punkten gebe ich Dir Recht, anderes empfinde ich mehr als schön reden … wie der Satz:

    „Du hast dir nicht den Partner gesucht der gut für dich ist, sondern den, der zu dir passt.“

    Menschen, Charakter und Verhaltensweisen, die uns bekannt vorkommen, empfinden wir als attraktiver. Dieses kann jedoch zu einem fatalen Verhaltensmuster führen, wenn wir negative Erfahrungen in der Kindheit gemacht haben oder eigene negative Beziehungserfahrungen in jungen Jahren erfahren haben. Hier empfinde ich es als wichtiger, diesen Kreis zu durchbrechen und sich nicht mit dem „passenden“ Partner zufrieden geben.

    Gegensätze ziehen sich an, aber halten es nicht lange miteinander aus – die Fatal-Attraction … Oft faszinieren uns Eigenschaften, die wir selber nicht besitzen. Denn wenn unser Partner etwas hat, was man selber nicht hat, er anders ist als man selbst, kann er die Welt von uns erweitern. Man strebt danach immer wieder Neues kennenzulernen, dadurch kann man sein Wissen, Fähigkeiten und Aktivitäten ausbauen. Man erhält etwas, welches einen vorher gefehlt hat, man fühlt sich komplett, der neue Mensch an unserer Seite macht uns wieder ganz. Man ergänzt sich, wie Yin und Yang, alles was einen ausmacht, was man besitzt, rückt nun automatisch auch in die Welt des anderen, durch den Austausch mit dem Partner, erweitert sich das „Ich“ fast spielerisch. Problem, dadurch entwickelt sich eine emotionale Abhängigkeit, da man selber immer noch nicht über die gewünschten Resourcen verfügt und genau die Eigenschaften, die zwei Menschen zueinander hinziehen, können später zum Anlass der Trennung werden. Die Beziehung besteht nur aus Kompromissen, weil man einfach nicht zusammen passt.

    „Die Ehe, zum mindesten das Glück derselben, beruht nicht auf der Ergänzung, sondern auf dem gegenseitigen Verständnis. Mann und Frau müssen nicht Gegensätze, sondern Abstufungen, ihre Temperamente müssen verwandt, ihre Ideale dieselben sein.“
    ―Theodor Fontane

    Liebe Grüße Julia

    Antworten

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