Wie du erkennst wann es wirklich Zeit ist „nein“ zu sagen. Und wie du genau das tun kannst ohne andere und dich selbst dabei zu hintergehen.

Kreatives Arbeiten, Haushalt erledigen, Sport treiben, Haustiere versorgen, Freunde treffen, Beziehungen pflegen, administrativen Kleinkram erledigen, meditieren, Familie besuchen, shoppen, Party machen, endlich ein Buch zu Ende lesen, chillen,…etc.

Der „Overkill“ an Möglichkeiten bis ins Unendliche!

Mit all diesen wundervollen Dingen könntest du deinen Alltag füllen. Vielleicht schaffst du es sogar noch ein paar klitzekleine Momente nur für dich einzuräumen.

Zwischendurch kommt dann ein Anruf, eine E-mail oder du wirst einfach gefragt: „Hast du am.. Zeit um… zu tun?“ – Wie automatisch kommt von dir aus der Pistole geschossen:

„JA klar, trage ich mir gleich in meinen Terminkalender ein. Oh, warte da passt es nicht so gut, schieben wir es noch die zwei freien Stunden am …ein. Freu mich!“

Schon in diesem Moment zischelt vielleicht deine INNERE STIMME ganz leise:

„Will ich das jetzt wirklich? Freu ich mich wirklich darauf?“

Aber dann sagt die Vernunft:

„Ist ja noch Zeit bis dorthin. Na klar, wird schon gehen. So wie immer. Wenn ich dann dort bin wird es bestimmt passen.“

Dann kommt der Tag x des vereinbarten „Dates“ schneller als erwartet.

Du fühlst dich matt, erschöpft und dir fallen 100 Dinge ein, die du stattdessen jetzt lieber tun würdest. Und wenn es einfach nur auf der Couch flach liegen bedeutet.

Entweder du hast noch so viele RESSOURCEN, dass du dich dorthin schleppst – schließlich bist du ein gewissenhafter und zuverlässiger Mensch – oder es geht echt nicht mehr und du erfindest eine kleine Ausrede (wir könnten es auch als Notlüge bezeichnen), warum es sich leider doch nicht ausgeht.

Und dann kommt es und zerrt nagend an deinen Kräften: DAS SCHLECHTE GEWISSEN.

Und du fragst dich:

“Wieso hab ich diese kleine Innere Stimme ganz zu Beginn nicht wahrgenommen?“

Was um himmels Willen ist so schwer daran rechtzeitig „nein“ zu sagen?

Es fällt uns manchmal schwer, selbst wenn es noch so simpel ist.

Weil wir

  • Angst davor haben, dass andere von uns enttäuscht sind und wir am Ende alleine da stehen könnten.

 Gegenfrage: Würden wahre Freunde und Menschen die dich kennen und dich annehmen so wie du bist,  es   verstehen?

  • Insgeheim denken nur wertgeschätzt zu werden, wenn wir anderen gefallen, leisten und nicht aufgeben.

Gegenfrage: Darf es für dich auch leicht sein, um gut zu sein?

  •  Weil wir uns selbst unsicher sind, was wir eigentlich wollen.

Gegenfrage: Warum bist du genau bei diesem Menschen, Termin, Event etc. unsicher? Warum denkst du überhaupt darüber nach? Denkst du auch darüber nach, ob du das leckere Vanilleeis mit Himbeeren mit Schokolade übergossen kosten sollst? (außer du bist gerade auf Diät?)

Stell dir bitte zuerst folgende Fragen

1) Bist du eine kleine Aufschiebe- und Absagequeen?

Sorry mir ist jetzt nur die weibliche Form eingefallen.

Wie oft kommt es vor, dass du dir etwas vornimmst, jemandem zusagst – und es dir dann doch anders überlegst? Wie fühlst du dich, wenn dir jemand kurzfristig absagt?

Es ist nicht das erste Mal, dass dir das passiert?

Wenn sich das Zu-und Absagen wie ein roter Faden durch dein Leben zieht, dann könnte es an der Zeit sein, dir das einzugestehen und den Fokus auf mehr Durchsetzungsvermögen zu legen.

Bestenfalls tust du nicht alles aufeinmal, sondern gegrenzt deine Termine auf bestimmte Phasen. Und optimalerweise räumst du auch Zeiten für dich ein, während derer du dich belohnst. Denn auch deine kleinen Erfolge gehören gebührend gefeiert.

2) Kannst du einfach nicht mehr, obwohl du sonst sehr zuverlässig bist? 

    Und kommst du gefährlich oft an das Limit deiner Kräfte heran?

Dann wäre es an der Zeit bewusst eine Episode in deinem Leben mit mehr und mehr „neins“ einzubauen. Das gehört tatsächlich trainiert.

„Aber ich habe Angst Menschen damit vor den Kopf zu stoßen?“

Ehrlichkeit und Wertschätzung mit Gefühl verpackt

Ich bin der Meinung, mit Ehrlichkeit in unserer zwischenmenschlichen Kommunikation fahren wir am allerbesten.

Selbst wenn wir uns zu Beginn für ein „ja“ entschieden haben, ist es menschlich und ok, wenn wir unsere Meinung gelegentlich auch ändern.

Welcher Freund welche Freundin würde beleidigt sein wenn du sagst:

„Ich weiß wir haben uns was ausgemacht. Es ist aber dies und jenes dazu gekommen bzw. ich habe mich überschätzt und mir ist es gerade zuviel. Es tut mir leid. Was hältst du davon wenn wir dies und jenes stattdessen am… unternehmen…?“

Menschen merken es, ob du bewusst im Moment bei ihnen bist und ihnen aktiv zuhörst. Und wenn du das gerade nicht kannst oder willst, ist die Frage legitim, ob das in der Art und Weise für dich gerade überhaupt Sinn macht.

Wenn rationales Abwiegen der Pro und Kontras nicht mehr reichen

Wenn du dich aber gar nicht erst entscheiden kannst, ob du den einen oder anderen Termin wahrnehmen möchtest, oder dich mit der ein oder anderen Person treffen möchtest (funktioniert auch großartig bei Datinganfragen), dann kann ich dir folgende STRATEGIE empfehlen:

Schließe kurz deine Augen und spule in deiner Phantasie ein Stückchen vorwärts in Richtung Zukunft. Stell dir vor du bist live in der jeweiligen Situation. Wie fühlst du dich? Was siehst du? Was möchtest du am Liebsten tun? Spür in die Situation hinein und achte einfach auf dein Gefühl.

Denn wenn das rationale Abwiegen im Kopf nicht mehr weiterhilft, ist dein Herz der beste Ratgeber!

Ich freue mich über deinen Kommentar am Ende des Artikels, oder schreib mir einfach eine Mail wenn du nicht „öffentlich“ posten möchtest.

Wie weißt du, wann für dich Schluss ist und der Zeitpunkt gekommen ist, „nein“ zu sagen?

 

Sei bei dir – bleib bei dir

P.S. Info: Im Zuge des NLP-Start Ups meines Lieblingstrainers Benedikt Ahlfeld halte ich einen Vortrag zum Thema „Erfüllende Beziehungen leben“. Wenn du mit dabei sein möchtest, und gleichzeitig deine Kommunikation auf eine andere Stufe heben möchtest gibt´s morgen SA, 07.06. in Wien, die Gelegenheit dafür. Ich freue mich auf dein Kommen! (Zur Anmeldung geht´s hier).

 

5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Liebe Michaela,

    der Artikel kommt genau richtig! Ich habe 2 Kollegen angeboten, dass sie einen Gastartikel bzw. Podcast auf meiner Seite veröffentlichen dürfen. Der erste Artikel ging gestern online – mit einem ganz schön komischen Bauchgefühl. Rational kann ich das nicht erklären. Ich habe das Gefühl erst mal weggeschoben. Doch es bliebt hartnäckig. Abends habe ich dann gemerkt, dass der Artikel einfach nicht auf meinen Blog passt und habe ihn wieder gelöscht. Der Podcast ist noch nicht online gewesen – doch ich hatte schon sehr viel Arbeit investiert. In Zukunft werde ich vorher besser darauf achten, ob Inhalte zu meinem Blog passen oder nicht. Denn ein klares Nein von Anfang an erspart allen Seiten viel Mühe! Und wenn man es da noch nicht spürt, ist es Sache der eigenen Selbstwertschätzung es auszusprechen, wenn es sich hartnäckig meldet!

    Liebe Grüße, Katrin

    Antworten
    • hey Katrin, sowas kann ich auch sehr gut nachvollziehen

      ich bin derzeit in einer gewaltigen Umbruchphase und gehe dabei auch wieder verstärkt dazu über, mehr auf mein Bauchgefühl oder meine Intuition zu hören bzw. darauf zu vertrauen

      ich habe schon oft erlebt, dass sich eine Blitzeingebung als richtig herausgestellt hat (als es schon zu spät war, und ich die „falsche“ Entscheidung getroffen hatte)

      Lg Bettina

      Antworten
    • Liebe Katrin!

      Danke für das wundervolle und praktische Beispiel.
      Kann ich sehr gut nachvollziehen. Dieser erste Impuls „ja“ zu sagen kann sich eben auch revidieren. Gratulation zu deiner persönlichen Selbstwertschätzung und deiner guten Intuition!

      Liebe Grüße,
      Michaela

      Antworten
  • Liebe Michaela,

    tja, Aufschieben, oder die Entscheidungen rausschieben, das kann ich!

    Meine letzte gewaltige Entscheidung war meine Kündigung (ja! vor einer Woche war es soweit, ich habe die „Scheidungspapiere unterschrieben“)
    meine Umbruchphase (sowohl beruflich als auch privat) dauert mittlerweile schon Monate, die mich auch ziemliche Kraft gekostet hat und noch immer kostet

    das ist es, was bei mir typischerweise abläuft: ich überlege immer sehr lange, kehre das Innerste nach außen, bis ich mich endlich entscheide (an der „Kündigungsabzweigung“ war ich auch vor einem Jahr schon einmal)

    warum habe ich jetzt ja gesagt? tatsächlich war der Druck so groß, dass ich einfach nicht mehr weiterkonnte

    Lg Bettina

    ps: wir sehen uns beim ZHI-Workshop am kommenden Samstag, ich freue mich schon darauf!

    Antworten
    • Liebe Bettina!

      Ich freu mich, dich beim ZHI-Start-Up zu sehen 🙂

      Ja unsere innere Stimme ist ja immer da. Die Frage ist nur, wann wir bereit sind, und auch stark genug, um sie wahrzunehmen und hören zu wollen. Gratulation zu deiner Entscheidung. Und auch diese Umbruchsphasen haben etwas charmantes 🙂 Ich darf Dinge erfahren, die mir vorher verschlossen waren!

      Alles Liebe und bis SA,
      Michaela

      Antworten

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