Akute Beruhigung für alle Suchenden und „Streithanseln“.

Manchmal weht ein rauer Wind in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Streit, Konflikt und sich wiederholende Diskussionen. Und umso mehr du dich diesem Wind entgegenstellen möchtest, umso schlimmer wird es. Du fragst dich in diesen Momenten, die irgendwie stetig wiederkehren zu scheinen, ob es dieses ganze Gefühlschaos überhaupt wert ist. Am liebsten würdest du gelegentlich einfach davon laufen. Dieses ständige hin und her. Das regelmäßige sich finden um sich im Anschluss wieder zu verlieren. Diese Achterbahn an Gefühlen. Du stellst dadurch dich selbst oder andere in Frage und beschäftigst dich mit deinem persönlichen Worts Case Szenario…

– Was passiert wenn ich plötzlich alleine bin?

– Wenn ich gezwungen bin zu gehen?

– Wenn ich gar verlassen werde?

Oh Gott, und die Achterbahn an Gefühlen beginnt erneut unerbittlich los zu rollen…

Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille

Auch wenn es sich in dem Moment, in dem die Wogen hochgehen, nicht gut anfühlt und du dich nach einem Konflikt ausgepowert und leer fühlst:

Streit ansich ist nichts Schlechtes.

Ja Streit ist sogar eine natürlicher Prozess im Zuge jeder Gruppenbildung. Nicht umsonst sprechen wir von einer „Storming-Phase“ die notwendige Voraussetzung für die wirkliche Findung einer Gruppen darstellt.

Ein gewisses „zusammenkrachen“ innerhalb einer Beziehung ist notwendig, um die gemeinsamen Normen und die gemeinsamen Werte in einer Beziehung zu definieren.

Ohne Krieg kein Frieden. Ohne Schatten kein Licht. Ohne Yin kein Yang.

 Ohne Streit keine Liebe?

Stell dir vor um dich herum wäre alles harmonisch und jeder ganz friedlich…

Nie wieder streiten, alles stetig in Balance, keine Konflikte das totale Annehmen des anderen so wie er ist, und nur kein falsches Wort sagen…

Naja zuviel Harmonie klingt irgendwie „tot“.

Ich habe ein tolles Zitat zu der Thematik von Schulz von Thun entdeckt.

[Tweet „Zuviel Friedlichkeit und Höflichkeit ergibt „FRIEDHÖFLICHKEIT“.“]

Das heißt: mach dir nicht selbst Leidensdruck, dort wo keiner angemessen ist. Ich kann dir nicht sagen, wieviel Streit in einer Beziehung „normal“ ist – denn wer definiert schon, welches Verhalten nun tatsächlich von der Norm abweicht.

Wenn du ab und zu mit deinem Partner streitest (wobei ich hier nicht von absichtlichen Kränkungen oder gar Feindseligkeiten spreche), dann gehört auch das zur Liebe dazu!

 Streit kann verbinden. Solange du dir etwas davon mitnimmst!

Hebe deine Beziehung auf eine neue Ebene

Es gibt viele Ursachen für Unruhe in Beziehungen.

Oft laufen wir Menschen Idealbildern, unseren eigenen Vor-stellungen, von Mr. und Mrs. Right hinterher. Wir projezieren unsere eigenen Erwartungen und Bedürfnisse auf eine andere Person, und verlieren uns dabei in einer nicht endend wollenden Spirale an Vorwürfen und Enttäuschungen.

Oder wir befinden uns nach der anfänglichen Verliebtheitsphase in einer Art „Schockzustand“ und drohen vom normalen Alltagsleben, mit all seinen up and downs, erdrückt zu werden.

Manchmal machen sich in uns dann gewisse Fluchttendenzen breit. Wir laufen davon, so weit es geht, und sind ständig auf der Suche.

Auf der Suche wonach?

Auf der Suche nach uns selbst! Und genau bei dieser Entdeckungsreise zu uns selbst können all unsere Beziehungen eine Unterstützung und ein riesen großer Wegweise sein – wenn wir es zulassen.

Von den Personen die uns am nächsten stehen, können wir das Meiste lernen. Sie halten uns sprichwörtlich unseren eigenen Spiegel vor. Sei dankbar darüber, dass jemand es kann. Wir haben unseren Partner ja schließlich für uns gewählt!

Denn dort wo dich dein Partner an die Grenzen bringt, dort wo es unangenehm wird und bei den Verhaltensweisen, deren Änderung die meiste Energie von dir abverlangt – dort steckt das größte Potential dahinter. Und die höchste Form des Glücks und der Erfüllung.

Wenn du dich selbst weiterentwickelst und erkennst, dass es nicht notwendig ist wie blind an vergangenen Verhaltensmustern festzuhängen. Wenn die gemeinsame Lösung eines Konflikts, das gegenseitige Verständnis, noch zusätzlich erhöht wird und euch der gemeinsam gegangene Weg gemeinsam stärker macht.

Du lernst dich selbst durch die Augen deines Partners zu sehen. Und erkennst Anteile an dir, die vorher wie von einem Schleier verborgen zu sein schienen.

Wenn es dir zusätzlich gelingt den Beziehungskiller No.1, nämlich Stress um dich herum zu minimieren, und Konflikte als gratis Selbsterfahrung für dich selbst siehst, dann hast du schon mehr als gewonnen.

 

Wie ist deine liebste Art und Weise mit Konflikten umzugehen? Oder hast du keine? 😉

 

Sei bei dir – bleib bei dir

Beitragsbild © jorgophotography – Fotolia.com

3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Guten Morgen,

    danke für den Artikel.

    Also ich muss sagen, dass ich streiten garnicht so schlimm finde, solange man wieder zu einem gemeinsamen Nenner kommt.

    Was ich allerdings nicht mag ist wenn man im Streit dann plötzlich eine Mauer aufzieht und dann den anderen im Regen stehen lässt und das Thema oder die Situation einfach so stehen lässt.

    So kommt man meist nicht weiter und das führt zu problemen auf lange Sicht gesehen.

    Ich spreche das aus Erfahrung mit meiner Partnerin. Aber sowas haben wir schon geändert. Wir arbeiten daran, offener zu sein. Nicht so schnell uns an die ‚Kehle‘ zu wollen. 🙂

    Ansonsten muss man einen der aufgebracht ist und nicht reden will, mal runterfahren lassen und dann wenn der Puls wieder unten ist das Thema ruhig und gemeinsam beleuchten.

    Dann kommt man auch zu einem gemeinsamen Ergebnis.

    Beste Grüße,
    Dennis

    Antworten
    • Lieber Dennis!

      Danke für deinen Input. Seh ich genauso! Die Emotionen vorerst zu beruhigen ist ein wichtiger erster Schritt um sich danach gemeinsam aus dem Streit das passende Learning mit zu nehmen. Die Gefahr besteht nur darin, nachdem sich die Wogen geglättet haben, gleich nahtlos zum Alltag überzugehen. Weil ja alles wieder „gut“ zu sein scheint. Aber bei Menschen die den Drang spüren, sich weiterzuentwickeln, stellt das sicher kein Hindernis dar 🙂

      Alles Liebe,
      Michaela

      Antworten
  • Hi Michaela,

    ein sehr schöner Eintrag. Streit an sich ist, wie du sagst nicht schlimmes. Was aber falsch ist, ist sicherlich sinnloser Streit. Also Streit, nur um sich durchzusetzen. Einen Standpunkt zu haben, ist das eine, diesen zu verteidigen, wenn man weiß dass man unrecht hat ist was ganz anderes.
    Ich plädiere eher für gute Diskussionen als für Streit und man muss lernen objektiv zu bleiben auch wenn man emotional wird.

    Beste Grüße,
    Alex
    von
    revise-u.de

    Antworten

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