Wo können Unterschiede in den Persönlichkeitsmerkmalen auf Dauer zu viel Streit führen? Und in welchen drei Schlüsselfaktoren sind sich zufriedene Paare wirklich ähnlich?

Ich habe diese Artikelserie für dich entwickelt, weil eine erfüllende Beziehung nicht von heute auf morgen „passiert“.

Es ist Arbeit ansich, DOCH es ist möglich und darf und soll auch Spaß machen, ganz neue Komponenten an dir zu entdecken!

Du kannst Momente voller Zufriedenheit, gemeinsam mit geliebten Menschen erleben während derer du trotzdem ganz bei dir bist. Momente von denen du vielleicht nie zu träumen gewagt hättest.

Mit Beziehungen verhält es sich vielmehr wie mit einem großen bunten Mosaik: es gibt viele kleine Steinchen die es zusammenzusetzen gilt, bis dein strahlendstes und solidestes Bild entsteht. Das nicht mehr zu bröckeln beginnt.

Ich möchte dich step by step dabei unterstützen neue Steinchen zu entdecken, andere einfach bunter zu gestalten und manche einfach weg zulassen.

Im ersten Artikel ging es darum, zu welchem Beziehungstyp du dich zuordnest, ob du momentan eher zu einem „sicheren“ oder einem „unsicheren“ Beziehungsstil neigst.

Und?

Egal ob du bereits in einer Beziehung bist oder noch auf der Suche: Wenn du meinst, noch etwas hin zu einem sicheren Beziehungsstil tun zu wollen, ist diese Artikelserie genau die Richtige für dich.
Ein sicherer Beziehungsstil ist dadurch gekennzeichnet, dass ihr den gesunden Mittelweg zwischen Intimität und Distanz gefunden habt. Es gibt keine übertriebenen Eifersüchteleien, du hast ein tiefes Grundvertrauen deinem Partner gegenüber in dir und auch in schwierigen Situationen haltet ihr fest zusammen. Und selbst im Veränderungsprozess gelingt es euch, eure Beziehung auf die nächste Stufe zu heben.

Ich werde oft gefragt:

Michaela, was ist denn nun „besser“ für mich, einen Partner zu wählen der mir ähnlich ist, und von dem ich mich total verstanden fühle? Oder jemanden der komplett anders tickt und meine Persönlichkeit somit wunderbar ergänzt?

In der Psychologie gibt es nie ein „gut“ oder „schlecht“ oder ein Patentrezept ABER ich kann dir heute Hinweise geben, welche Persönlichkeitseigenschaften auf keinen Fall zu sehr auseinanderklaffen sollten – weil es sonst mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit des Öfteren krachen wird.

Bei welchen 3 Eigenschaften es hilft, auf einer Wellenlänge zu schwimmen

In einer Langzeitstudie, in der glückliche Pärchen die dauerhaft und leidenschaftlich gerne zusammenbleiben beobachtet wurden, hat sich ein gewisses Muster herauskristallisiert.

Sie zeigen ein hohes Ausmaß an Ähnlichkeit in folgenden Persönlichkeitsmerkmalen:

1) Offenheit für neue Erfahrungen

Menschen die offen für neue Erfahrungen sind, sind neugierig, lebendig und vielseitig interessiert.

Wenn ein Part in der Beziehung gerne die Welt entdecken möchte, aufgeschlossen auf Dinge und Menschen zugeht, Neues ausprobiert und gerne feiert etc., während der andere buchstäblich ein „Stubenhocker“ ist – kann das auf Dauer zu einem echten Problem werden.

2) Gewissenhaftigkeit

Gewissenhafte Menschen erledigen ihre Aufgaben gründlich und ordentlich.

Wenn ein Part etwas perfektionistisch und ordnungsliebend ist während der andere eher das Chaos um sich hortet und gar anzieht (Beispiel gemeinsamer Haushalt) – kann das zu chronischen Streitereien, die unnötig Energie kosten, führen.

3) Verträglichkeit

Verträgliche Menschen können vertrauen. Sie sehen das positive um sich herum und glauben an das Gute im Menschen. Kurz gesagt sind sie sehr harmoniebedürftig.

Zwei unverträgliche Menschen kommen blendend – zwar wahrscheinlich nicht mit anderen – aber sehrwohl mit sich selbst und ihrem Partner aus.

Wenn einer von beiden ständig auf der Hut ist und das negative hervorkehrt, während der andere eine „Frohnatur“ ist – kann das für beide eine nicht enden wollende Quelle für Konflikte werden.

Der klitze kleine Nachteil von zu viel „Ähnlichkeit“ in einer Beziehung

So schön und angenehm es auch ist wenn zwei Menschen an einem Strang ziehen und gut miteinander schwingen – ein kleines Manko gibt es doch bei zu großer Ähnlichkeit.

Wenn zwei Menschen ähnlich fühlen denken und handeln, was passiert dann?

Es führt zumeist auch dazu, dass sie ähnliche Konfliktlösungsstrategien an den Tag legen!

Das bedeutet: Wenn im Stress der eine Part dazu neigt sich stur zurück zu ziehen und der andere das genauso praktiziert, wird es schwierig mit der Kommunikation werden.

Wenn beide bei Konflikten eher aufbrausend reagieren kann es ziemlich turbulent zur Sache gehen.

Dabei sollten wir uns doch noch besser in unseren Schatz hineinversetzt können, wenn wir uns ach so ähnlich sind?

Im Stress meistens ein Trugschluss 😉

Dir hat mein Artikel gefallen? Ich freue mich über deine Meinung:

 

Du bist in einer Beziehung? Wie „ähnlich“ oder „unähnlich“ seid ihr euch in den 3 „heiklen“ Eigenschaften?

Du bist Solo? Wie ausgeprägt sind die 3 Eigenschaften die den Schlüssel für eine erfüllende Beziehung darstellen können bei dir? Und ziehst du Partner an, die wirklich zu dir passen?

 

Sei bei dir – bleib bei dir

Beitragsbild © Africa studio – fotolia.com

Literaturangabe:

Rammstedt, Beatrice & Schupp, Jürgen (2008). Personality Similarities in Couples – Only the congruent survive – personality similarities in couples. Personality and Individual Differences, 45, 533-535.

 

12 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Liebe Michaela,
    wow, der Artikel bzw. die Serie gefällt mir gut. Du bringst das so schön klar auf den Punkt! Momentan bin ich noch Single. Und wenn ich das so lese, dann stimme ich dir bei den 3 Eigenschaften zu. Ich persönlich finde, es ist zusätzlich auch wichtig ein ähnliches „Wertesystem“ zu haben (welche Werte einem wichtig sind im Leben).
    Herzliche Grüße, Stefanie

    Antworten
    • Liebe Stefanie! Vielen Dank das freut mich. Bin ganz bei dir :auch die 3-5 wichtigsten Werte und noch viel wichgiger WIE wir sie leben sollten wir, auch wenn wir noch keinen partner haben für uns klären!
      Lg Michaela

      Antworten
  • Hallo Michaela,

    ich kann nur sagen, dass meine Freundin und ich total unterschiedlich sind. Und das hebt sich in manchen Situationen auf das man sich da sehr gut ergänzen kann, aber es kann auch zu Spannungen führen, weil jeder auf diese Situation anders reagiert oder reagiert hätte und dadurch andere Ansätze und Meinungen entstehen.

    Das kann dann zu hitzigen Diskussion führen. Was nun aber nicht der Beziehung schadet.

    Ich zum Beispiel will gerne alles durchgesprochen haben. Meine Freundin ist er der Typ der dann irgendwann anfängt zu schweigen und nicht mehr reagiert.

    Das sind total gegensätzliche Pole. Aber bisher haben wir das dennoch gewuppt bekommen.

    Mann muss einfach doch mal offener sein als der Durchschnitt der Menschen.

    Beste Grüße,
    Dennis

    Antworten
    • Lieber Dennis!

      Danke für deine Beschreibung und die Info wie ihr beide das so gut hinbekommt.

      Ich interpretiere es so, dass es bei deinem Beispiel weniger um Persönlichkeitsmerkmale als um die Art der Informationsverarbeitung geht. Dass du eher der prozedurale Typ bist (also gerne alles im Detail besprichst) während deine Freundin eher den gesamten Überblick behält. Das sind zwei unterschiedliche Wege Informationen zu verarbeiten und das kann sich auch gut ergänzen. Wenn gegenseitiges Verständnis füreinander da ist. Was bei euch scheinbar der Fall ist 🙂

      Alles Liebe,
      Michaela

      Antworten
  • Liebe Michaela,

    mit diesem Thema beschäftige ich mich gerade sehr intensiv im Weg ins Licht mit Nohila.

    Ich arbeite daran, zu lernen, meine Liebe richtig zu dosieren und mich weder kühl zurück zu ziehen noch den anderen mit meiner Liebe „zu überfallen“.

    Alles Liebe,
    Mara

    Antworten
    • Liebe Mara!

      Das ist bestimmt eine intensive und Kraftspendende Erfahrung!

      Ja den goldenen Mittelweg in Balance zu finden kann eine echt Herausforderung sein, verstehe ich gut!

      Alles Liebe,
      Michaela

      Antworten
  • Liebe Michaela, dein Beitrag gefällt mir sehr! Es erinnert mich mir selbst zu vertrauen, meine Offenheit anderen Gegenüber auch zu zeigen und Liebe als erblühende Blume zu sehen. 🙂 So schön!

    Herzlich, Alana

    Antworten
  • Sehr schön geschrieben!
    Gute Beziehungen sind immer auch mit Arbeit an der Beziehung verbunden – von beiden Partnern.
    Ich bin seit 22 Jahren verheiratet und kenne meinen Mann seit über 30 Jahren. Wir sind sehr verschieden. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob das gut oder schlecht ist.
    Wir sind uns einfach „passiert“.
    Für uns ist es beide sehr wichtig, uns loszulassen und den nötigen Freiraum zu haben. Dazu gehört natürlich auch eine große Portion Vertrauen in den Partner.
    Wir ergänzen uns in vielen Dingen gerade durch unsere Verschiedenheit ideal. In anderen Bereichen sind finden wir uns in den Interessen. Wir reisen beide gerne, uns ist die Familie wichtig, wir interessieren und für Kunst und Kultur.

    Ich glaube auch, dass sich Beziehungen in Wellen entwickeln. Mal ist man sich näher, dann entfernt man sich voneinander, um dann wieder auf einer neuen Stufe anzufangen.

    Liebe Grüße,
    Ilse Maria

    Antworten
    • Liebe Ilse Maria!

      Danke für deinen Kommentar!

      Ja es ist Arbeit diese beschriebene „Balance“ zu finden, doch diese „Arbeit“ wird durch all die schönen und intensiven Momente aufgewogen. Definitiv!

      Alles Liebe, Michaela

      Antworten
  • Eva Novotny
    9. Juli 2014 22:34

    Liebe Michaela!
    Diese aktuelle Artikelserie ist für mich persönlich gerade sehr wichtig und bringt es, wie Stefanie so schön gesagt hat, auf den Punkt – wie immer in Deinen Blogbeiträgen. 🙂
    Stefanie hat auch etwas wesentliches angesprochen, das ich auch als mindestens ebenso wichtig erachte: gemeinsame Werte! Und natürlich diese nicht nur zu ‚haben‘ sondern auch täglich im Großen wie im Kleinen zu leben.

    Ich mußte in meiner letzten Beziehung die leidvolle Erfahrung des Punkt Nr. 2 machen – was ein Zusammenleben auf Dauer (für mich) unter anderem unmöglich gemacht hätte.

    Bei Punkt 3 allerdings kommt mir etwas ‚ungereimt‘ vor.
    Sind es nicht die unverträglichen Menschen, die auch den unsicheren Bindungsstil leben und eher negativ fokussiert sind, die harmoniesüchtig sind (eben weil sie die Sicherheit brauchen?
    Und wären es dann nicht die verträglichen Menschen, die miteinander aufgrund des vertrauen könnens gut miteinander auskommen?
    Oder verstehe ich da was falsch, weil ich den Punkt 3 nicht ganz verstanden hab?

    Liebe Grüße, Eva

    Antworten
    • Liebe Eva!

      Danke für deinen wertschätzenden Kommentar!

      Mit dem Beispiel zu Punkt 2 (Persönlichkeitsmerkmal Verträglichkeit) habe ich folgendes gemeint: Ich wollte auch mit einem Negativbeispiel verdeutlichen (unverträglich und unverträglich gesellt sich gern), dass im Kontext dieses Persönlichkeitsmermals Ähnlichkeit einfach von Vorteil ist. Egal in welche Richtung!

      Und ja, du hast freilich recht, 2 verträgliche Menschen kommen genauso gut miteinander aus wie zwei „unverträgliche“. Weil sie einfach auf einer Wellenlänge schwimmen.

      Cool, du stelltet interessante Querverbindungen her.:-) Zu den Bindungstypen. Ich kenne zwar keine offiziellen Studien darüber, aber logischerweise passen die beiden Ansätze gut zusammen. Gehen sogar Hand in Hand miteinander. Menschen die unverträglich und misstrauisch anderen gegenüber sind, fehlt höchst wahrscheinlich das Grundvertrauen anderen Menschen gegenüber (also passt am ehesten die Zuordnung zum Beziehungstyp abweisend oder ängstlich) – und sie weisen allgemein ein unsicherer Beziehungsstil, ja!

      Alles Liebe, Michaela

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Er zieht sich gerade zurück und du möchtest jetzt richtig reagieren?

Wie, erfährst du im kostenfreien Videotraining zum Kennenlernen